Bauarbeiten Fehmarnbelt

Bauarbeiten im Fehmarnbelt

Östlich von Rødbyhavn wird ein großer Arbeitshafen und östlich von Puttgarden ein kleinerer Arbeitshafen errichtet. Der Verkehr der Arbeitsfahrzeuge zwischen den Arbeitshäfen und Arbeitsbereichen entlang der Tunneltrasse wird östlich der Tunneltrasse stattfinden.

Bei den Arbeitsbereichen handelt es sich um Sperrgebiete, in denen die Offshore Bauarbeiten ausgeführt werden. Der Zugang zu den Sperrgebieten ist nur am Bau beteiligten Fahrzeugen gestattet. Die Arbeitsbereiche werden mit Sperrgebietstonnen gekennzeichnet.

Um die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs sicherzustellen, wird die maritime Verkehrssicherung durch das eigens hierfür eingerichtete Vessel Traffic Service (VTS Fehmarnbelt) durchgeführt.

Allen Schiffe, die in VTS-Bereich einfahren, wird unbedingt empfohlen, sich über „Fehmarnbelt Traffic“ auf dem UKW-Kanal 68 zu melden

Informationen für die Schifffahrt

Seeleute und Segler im Fehmarnbelt müssen während des Baus des Fehmarnbelt-Tunnels besonders aufmerksam sein.

Hier finden Sie eine sehr informative Broschüre mit allen erforderlichen Hinweisen:

Zum Download

Bauarbeiten Fehmarnbelt

Wichtig für Segler im Fehmarnbelt

Am 3. Juli 2021 haben die Offshore-Arbeiten auf dänischer Seite begonnen. Auf der deutschen Seite des Fehmarnbelts wurde im September mit den Aushubarbeiten begonnen.

Die Aushubarbeiten werden immer in zwei Arbeitsbereichen entlang der Tunneltrasse ausgeführt. Es wird jedoch nicht fortlaufend in eine Richtung, z.B. von Nord nach Süd gegraben. Vielmehr orientiert sich die Baulogistik an den entlang der Tunnelachse vorliegenden Bodenarten und dem jeweils einzusetzenden Baggergerät.

Die Lage der Arbeitsbereiche wird den zuständigen Schifffahrtsbehörden mit ausreichend Vorlauf gemeldet, sodass rechtzeitig eine Bekanntmachung für Seefahrer veröffentlicht werden kann (BfS, einzusehen unter https://www.elwis.de/DE/dynamisch/BfS/).

Arbeiten Tunnelgraben

Am 3. Juli 2021 hat das Konsortium FBC (Fehmarn Belt Contractors – bestehend aus den niederländischen Unternehmen Boskalis und Van Oord) damit begonnen, den Tunnelgraben auf dänischer Seite auszuheben. Seit September laufen diese Arbeiten auch auf der deutschen Seite. Die ersten Tunnelelemente werden voraussichtlich ab 2024 vom Arbeitshafen zu ihrer endgültigen Position geschleppt und abgesenkt. Zwischen 2024 und 2026 werden pro Woche durchschnittlich 1 bis 2 Tunnelelemente zwischen dem Arbeitshafen auf Lolland und dem Arbeitsbereich mit Schleppern transportiert.

Keine temporären Sperrungen des Belts

Der Fehmarnbelt wird zu keiner Zeit für den Schiffsverkehr gesperrt. Die Arbeiten sind so konzipiert, dass der Schiffsverkehr so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Es wird jedoch  - wie schon jetzt in der Aushubphase – zu Sperrungen von maximal zwei festgelegten Arbeitsbereichen für das Absenken der Tunnelelemente kommen. Zusätzlich wird ein ortsfester Vorhaltebereich für die Tunnelelemente eingerichtet, der ebenfalls für die Schifffahrt gesperrt wird.

Produktion und Transport der Tunnelelemente

Nein, die 89 Tunnelelemente werden ausschließlich in der Tunnelelementfabrik in Rødbyhavn hergestellt und von dort zum Absenkort geschleppt. Die Fabrik befindet sich hinter dem Arbeitshafen in Rødbyhavn, der derzeit gebaut wird. Wenn ein Tunnelelement (ein Standardelement misst 217 Meter und wiegt mehr als 73.000 Tonnen) für den Transport fertig ist, wird es an beiden Enden mit Stahlschotten luftdicht verschlossen. Gleichzeitig wird das Trockendock des Arbeitshafens geflutet. Als nächstes wird das Element zum tiefen Ende des Trockendocks geschleppt, und der Wasserstand im Trockendock wird auf Meeresniveau gesenkt. Schlepper bringen das Element dann zu seiner Position im Fehmarnbelt. Die Ballasttanks in dem Element werden mit Wasser gefüllt, und das Element wird in den zuvor ausgehobenen Tunnelgraben (der im Durchschnitt 12 Meter tief ist) abgesenkt. Das Absenken geschieht mit höchster Präzision. Wenn sich die Elemente an ihrem Platz befinden, werden sie aneinander gezogen, und das Wasser wird herausgepumpt. Dadurch entsteht ein großer Unterdruck, der für eine wasserdichte Verbindung sorgt. Abschließend wird der Tunnel mit einer schützenden Steinschicht bedeckt. Die Meeresströmung sorgt dafür, dass der Tunnel im Laufe der Zeit mit Sand bedeckt wird.

Keine Auswirkungen auf Kühlwasserkanäle bei Sportboot-Motoren oder das Echolot zu erwarten

Die groben Sedimente (z.B. Sande) sinken direkt nach ihrer Freisetzung schnell in tiefere Wasserschichten und werden sich in der Nähe des Grabens ablagern. Im intensivsten Baujahr werden durch die Bauarbeiten insgesamt so viele Feinstoffe freigesetzt und im Fehmarnbelt weiter transportiert, wie bei einem einzigen kräftigen Sturm – ein Ereignis, wie es mehrmals pro Jahr natürlicherweise auftritt. Die maximale projektbedingte Sedimentfreisetzung ist behördlich vorgeschrieben und wird darüber hinaus ständig überwacht und dokumentiert.

Topographie des Meeresbodens

Nach Abschluss der Bauarbeiten verbleibt über dem Tunnel und seiner schützenden Steinschicht ein flacher Graben von ungefähr einem Meter Tiefe im Meeresboden. Mit der Zeit wird sich dieser flache Graben durch den natürlichen Sedimenttransport füllen und die typischen Meeresbodenformen werden sich erneut ausprägen.

Küstennah verläuft der Tunnel flacher unter dem Meeresboden. Dort wird die Schutzschicht auf einer Strecke von wenigen hundert Metern vor der neuen Küstenlinie über das vormalige Meeresbodenniveau reichen.

Ankerverbote über dem Tunnel

Der Tunnelgraben wird nach Fertigstellung des Projekts in den Seekarten markiert, vergleichbar mit Pipelines und Kabeltrassen. Die Schifffahrtsbehörden werden das Ankern auf der markierten Linie verbieten, um den Tunnel und den Verkehr darin zu schützen.

Da es sich bei der Tunneltrasse um ein sehr schmales Band handeln wird, sind Notankerungen direkt auf der Tunneltrasse nicht zu erwarten. Auch dies ist vergleichbar mit Pipelines und Kabeltrassen.

Tipps für Segler

- Nautiker und Schiffsführer sollten ihre Navigationsausrüstung jederzeit auf dem neuesten Stand halten.

- Nautiker und Schiffsführer sollten ihre Reise im Voraus planen und Informationen über die aktuelle Situation im Baugebiet einholen.

- Nautiker und Schiffsführer sollten ihr UKW benutzen und es eingeschaltet lassen, um die UKW-Kanäle 16 und 68 ("Fehmarnbelt Traffic") zu hören, wenn sie durch den Fehmarnbelt fahren.

- Sowohl Nautiker als auch Schiffsführer sollten die Ratschläge von VTS-Fehmarnbelt und den VTS-Wachschiffen befolgen.

- Nautiker und Schiffsführer sollten den Baustellenbereich mit hoher Aufmerksamkeit passieren.

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